Lean Construction: „Industrie 4.0 in der Einzelfertigung“
„Es ist recht einfach, in einem Pilotprojekt erste Erfolge in der Umsetzung von Lean Construction auszuweisen“, sagt Theo Herzog. Doch wie gelingt Nachhaltigkeit? Das Online-Portal „Der Prozessmanager“ hat Theo Herzog zu den Chancen und Herausforderungen schlanker Ansätze in der Bauindustrie befragt.
Auf www.der-prozessmanager.de bereitet die Online-Redaktion spezifisches Wissen rund um Effizienz und Verschwendungsreduktion für Prozessgestalter auf. Ihr Ziel ist es „nutzwertorientierte Informationsinhalte, Vorlagen und Tools“ zu den Themen „Prozessmanagement, Lean Administration und Organisationsentwicklung“ anzubieten und Verantwortliche für Prozessorganisation im deutschsprachigen Raum mithilfe der redaktionellen Inhalte „bei ihrer täglichen Arbeit“ zu unterstützen.
Im Interview „,Lean Construction‘ – Industrie 4.0 in der Einzelfertigung“ verrät Theo Herzog, Geschäftsführer der Lean Maritime GmbH, was Lean Management in der Projektindustrie für Bauunternehmen bedeutet.
Interview mit Theo Herzog im Fachmagazin „DER PROZESSMANAGER“
Lean Construction Management in der Praxis kapitalintensiver Großprojekte
Die Lean Group ist spezialisiert auf operative Effizienz in kapitalintensiven Projekten. Mit dem Beratungsansatz Lean Maritime fokussiert sich das Unternehmen insbesondere auf die Herausforderungen in der Bau-, Offshore- und Schifffahrtsindustrie. Im Gespräch mit dem Fachmagazin DER PROZESSMANAGER erklärt Geschäftsführer Theo Herzog, warum klassische Ansätze in diesen Branchen oft nicht greifen – und wie Lean-Methoden die Projektabwicklung messbar verbessern.
DER PROZESSMANAGER:
Lean Maritime ist eine Managementberatung mit dem Fokus auf Schwerindustrien und kapitalintensive Projekte. Tätig ist die Beratung im Schiffsbau bzw. Schiffsbetrieb sowie der Offshore- und Bauindustrie. Warum haben Sie sich auf diese Bereiche fokussiert?
Theo Herzog:
Unser Fokus liegt auf der Abwicklung komplexer Großprojekte. Anders als in der Serienproduktion handelt es sich dabei um Unikate – jedes Projekt ist anders. Genau darin liegt die besondere Herausforderung: Um einen strukturierten Ablauf in Konstruktion und Herstellung zu erreichen, müssen die Projektstrukturen nach schlanken Prinzipien aufgebaut und systematisch gesteuert werden. Dafür ist das Know-how aller Projektbeteiligten entscheidend.
DER PROZESSMANAGER:
Ihre Managementberatung setzt auf Lean-Methoden. Dazu gehört auch das Lean Management in der Bauindustrie – das sogenannte Lean Construction Management. Was genau ist Lean Construction? Eignet sich diese Methode für alle Projekte in der Bauindustrie?
Theo Herzog:
Lean Construction beschreibt eine Denk- und Vorgehensweise für die strukturierte Projektabwicklung. Man verlässt dabei klassische Ansätze – wie etwa die rein abschnittsweise Abwicklung durch Nachunternehmer mit minimaler eigener Steuerung – und geht über zu kurzzyklischen, kontrollierbaren Strukturen mit hoher Transparenz. Grundsätzlich ist Lean Construction für alle Bauprojekte geeignet – allerdings muss die Methodik stets an den konkreten Anwendungsfall angepasst werden.
DER PROZESSMANAGER:
Welche Chancen und Risiken birgt das Lean Construction Management?
Theo Herzog:
Der größte Vorteil liegt im Aufbau eines systematischen Produktionssystems, das alle relevanten Optimierungsmethoden integriert. Ein solches System ist erlernbar, trainierbar und sichert die wiederholbare Anwendung. Wichtig ist, das Thema nicht durch übermäßige Theorie zu verkomplizieren. Am Ende geht es um ein Ziel: die termingerechte und qualitativ hochwertige Fertigstellung eines Projekts – wirtschaftlich erfolgreich für das ausführende Unternehmen.
DER PROZESSMANAGER:
Die Entwicklung und Etablierung von Lean-Methoden in Organisationen ist oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Welchen Herausforderungen stellen Sie sich vor allem bei der Einführung von Lean Construction Management?
Theo Herzog:
Die größte Herausforderung ist die langfristige Verankerung in der Organisation. In einem Pilotprojekt lassen sich Erfolge meist schnell nachweisen. Doch die Transformation zu einer leistungsstarken, qualitätsorientierten und terminverbindlichen Unternehmenskultur braucht Konsequenz und Durchhaltevermögen – auf allen Ebenen.
DER PROZESSMANAGER:
Ihr Beratungsschwerpunkt liegt „auf der operativen Effizienz bei einmaligen, großen und komplexen Projekten“. Was war Ihr spannendstes bzw. schwierigstes Projekt?
Theo Herzog:
Der Bau eines Wasserkraftwerks im Amazonas mit einem Projektvolumen von mehreren Milliarden Euro – das war sowohl das anspruchsvollste als auch das lehrreichste Projekt meiner bisherigen Laufbahn.
Wenn du möchtest, kann ich noch einen kurzen Abschlusssatz oder Handlungsaufforderung für Leser ergänzen – etwa mit Verweis auf die Lean Construction Services der Lean Group.